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URSPRUNG

Karate wie es heute praktiziert wird, hat seine Wurzeln in Okinawa. Dort wurde es auch im Laufe von Jahrhunderten weiterentwickelt. Okinawa-Te, wie die Kampfkunst genannt wurde, praktizierte man lange im Geheimen. Sie ist eine Weiterentwicklung von verschiedenen chinesischen Verteidigungssystemen, welche durch den Kulturaustausch zwischen China und Okinawa auf die Inseln gelangten.

Nach einer bekannten Legende soll der indische Buddhist Bodhidharma den langen gefährlichen Weg von Indien nach China gemeistert haben. Eine Reise, die schier unmöglich schien. Doch seine physische sowie mentale Überlegenheit soll ihm die Kraft gegeben haben, sein Ziel zu erreichen. Angekommen in China unterrichtete er den Mönchen des Shaolin Tempels den Weg des Buddhismus.

 
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20. JAHRHUNDERT

Ab den Jahren 1920 wurde Karate systematisch in Japan verbreitet. Die aus Okinawa importierte Kampfkunst musste sich gegen die Konkurrenten der Hauptinsel wie, Judo, Kendo oder Sumo durchsetzen. Erst 1941 wurde Karate voll als ein japanisches Kampfsystem anerkannt und in die Japanische Gesellschaft für Kampfkünste aufgenommen. Das Gradierungs-System wurde vom Judo übernommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch Funakoshi Senseis Beziehung zum Ausbildungsministerium Karate als Leibeserziehung und nicht als kriegerische Kunst eingestuft und durfte auch zur Zeit der Besatzung in Japan gelehrt werden. Wie Judo und Kendo genoss Karate durch das im Schulsystem geborene Sportformat an wachsender Popularität.

 
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FUNAKOSHI SENSEI

Gichin Funakoshi wurde am 10. November 1868 in Yamakawa, Shuri, auf Okinawa geboren. Er gilt heute als Begründer des modernen Karate-Do. In seinem Jugendalter war er Schüler der Meister Azato und Itosu. In dieser Zeit war das Praktizieren der Kampfkünste noch immer verboten und das Training fand nachts statt. Meister Funakoshi war von Beruf Schullehrer.

1922, im Alter von bereits 54 Jahren reiste er nach Japan und präsentierte das Karate-Do an einer  Athletik-Demonstration in Tokyo. Da die Nachfrage für Karate Training sehr gross war, entschloss er sich zu bleiben und die Kunst zu unterrichten. Er konnte erreichen, dass Karate in den Sportunterricht der Schulen integriert wurde. Er gründete sein eigenes Dojo, den SHOTO-KAN, was soviel bedeutet wie Die Halle des Shoto.

SHOTO war Funakoshi Sensei‘s Künstlername, den er benutzte, um seine Gedichte zu signieren. Neben der Strukturierung des Karate-Do sowie dem Einführen eines Gradierungs-Systems, änderte Funakoshi Sensei auch die Schriftzeichen von Karate. Das ursprüngliche Schriftzeichen für KARA bedeutete CHINESISCH dies wurde mit dem Zeichen für LEER ausgetauscht. KARATE DO bedeutet der Weg der leeren Hand.

 
 
 
JKA Chief Instructor, Ueki Masaaki 10th Dan

JKA Chief Instructor, Ueki Masaaki 10th Dan

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DIE JKA

Die Japan Karate Association kurz JKA ist eine in über 100 Ländern vertretener Verband für Shotokan Karate. Sie wurde 1949 von einer Gruppe um Nakayama Masatoshi gegründet und Funakoshi Gichin wurde der erste Cheftrainer (Shusseki Shihan). Die JKA hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Techniken und Geist des Karate in der Welt zu verbreiten. Um dies zu erreichen, gründete die JKA 1956 ein Instruktoren-Ausbildungsprogramm im neu errichteten Honbu-Dojo . Die ausgebildeten Karate-Lehrer sollten später an japanischen Universitäten und im Ausland unterrichten und das moderne karate weiterverbreiten. Am 10. April 1957 wurde die JKA als erste Karate-Vereinigung vom japanischen Bildungsministerium anerkannt. Zwei Wochen später, am 26. April 1957, verstarb Meister Funakoshi. Zu seinem Nachfolger wurde am 10. April 1958 Nakayama Sensei ernannt. Nakayama förderte die Einbindung von Wettkämpfen ins Karate. Bereits seit Oktober 1957 organisiert die JKA jährlich die All Japan Karate Championships.

Funakoshi lehnte Wettkämpfe aller Art ab. Nakayama legte seinerseits, trotz seiner Einführung des Wettkampfkarate als einen neuen Bestandteil,  grossen Wert auf die ursprünglichen Werte des Karate. Die JKA unterscheidet sich in Philosophie und Regelwerk ihrer Wettkämpfe deshalb teilweise deutlich von anderen Verbänden.

Es gibt kein Karate als Sport, nur Karate als Kampfkunst.

スポーツ空手ではなく、武道空手である。

Es wird nicht kurz vor dem Ziel gestoppt, sondern bis an das Ende gegangen.

寸止め空手ではなく、極めの空手である。

Es werden Wettkämpfe ausgerichtet, keine Spiele.

試合は行うが、競技は行わない。

Karate als Kampfkunst kennt keine Schutzkleidung und keine Gewichtsklassen.

武道空手であるので、組手では、防具等は使用しない。体重無差別である。

Auch im Wettkampf sollen immer starke und korrekte Techniken im Vordergrund stehen, nicht Akrobatik oder Unterhaltungswert für die Zuschauer. Daher strebt die JKA auch keine Anerkennung von Karate als olympische Disziplin an.